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  • AutorenbildTammo Schmitt

Ein Blick auf die Zahlen: Leichter Anstieg bei Kreditzusagen im Immobiliensektor

Aktualisiert: 2. Nov. 2023

Seit der Zinswende Anfang 2022 sind die Transaktionszahlen auf dem deutschen Immobilienmarkt stark gesunken. Besonders der Wohnimmobiliensektor hat merklich unter den Auswirkungen der Zinsentwicklung gelitten. Private Käufer, die zuvor noch in der Lage waren, eine Immobilie für 500.000 € zu erwerben, können nun bei gleichbleibender monatlicher Belastung für Zinsen und Tilgung nur noch einen Kaufpreis von etwa 230.000 € finanzieren.

Immobilienmakler 44 Real Estate GmbH
Entwicklung der Immobilienkreditvergabe 2021-2023

Kreditzusagen im Immobiliensektor zeigen leichte Erholung im zweiten Quartal 2023


Der Immobilienfinanzierungsmarkt in Deutschland erlebte im zweiten Quartal 2023 eine leichte Erholung, wie aus den Daten des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) hervorgeht. Trotz eines Rückgangs von 38,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal stiegen die Kreditzusagen um 10,2 % in Relation zum vorherigen Quartal. Diese Zahlen könnten ein Anzeichen dafür sein, dass sich Verkäufer und Käufer mit den jeweiligen Preisvorstellungen wieder annähern.


Insgesamt ist jedoch zu beachten, dass sich der Markt weiterhin zurückhaltend zeigt, insbesondere im Wohnimmobiliensektor, bedingt durch verschlechterte Finanzierungsbedingungen und steigende Baukosten.


Trotz dieser Herausforderungen erhöhte sich der Bestand an ausgereichten Immobilienkrediten leicht auf 1.005,1 Mrd. Euro. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie sich der Markt in den kommenden Quartalen entwickeln wird, da Investoren und Privatpersonen sich an das gestiegene Zinsniveau anpassen müssen.


Die Erholung des Immobilienfinanzierungsmarktes könnte also ein schrittweiser Prozess sein, der bis 2024 anhalten könnte. Wir werden weiterhin genau verfolgen, wie sich die Situation entwickelt, und die Anzeichen einer Erholung aufmerksam beobachten.


Unsere Markterfahrung

Seit dem rapiden Anstieg der Inflation und den damit einhergehenden Zinserhöhungen hat sich der Immobilienmarkt von einem Verkäufermarkt zu einem Käufermarkt gewandelt. Bereits Mitte 2022 gingen die meisten Käufer von weiteren Zinserhöhungen und somit sinkenden Preisen aus, was zu Zurückhaltung führte. Viele Verkäufer hielten jedoch an den Preisvorstellungen aus dem ersten Quartal 2022 fest. Diese Kombination führte zu einem rückläufigen Transaktionsvolumen.


In den letzten Monaten haben sich jedoch die Erwartungen immer mehr angeglichen. Immobilienbesitzer, die ihre Immobilie ernsthaft verkaufen möchten, erkennen die Auswirkungen der Bauzinsen auf die Renditen von Mehrfamilienhäusern sowie die Wohnkosten (Annuität der Baufinanzierung) bei Eigennutzern.


Während bei Eigennutzern der Charme einer Immobilie durch Lage, Ausstattung oder Architektur den Preis oft positiv beeinflussen kann, sind im Anlagebereich die harten Faktoren wichtiger. Das heißt konkret: Die anfallenden Instandhaltungskosten der kommenden Jahre werden in die Kalkulation einbezogen, die Rendite muss zur Lage und Qualität passen, und das Risiko der energetischen Sanierungspflicht wird berücksichtigt.


Fazit: Die Nachfrage nach Immobilien zur Selbstnutzung und auch als Kapitalanlage ist immer noch hoch. Allerdings wird nicht mehr zu jedem Preis gekauft und gerade Eigennutzer wurden durch die Zinsentwicklung stark in ihren Möglichkeiten beschränkt.



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